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5. Das Gerätehaus und die Diensträume
Mit Beschaffung einer Handdruckspritze wurde der Beschluss zum Bau eines größeren Gerätehauses gefasst. Es entstand 1892 an der linken Hofseite des Grundstückes Dorfstraße 9 mit einer Größe von 28 m² und wurde in den 60er Jahren abgerissen.
Somit war zur Gründung der Feuerwehr ein für damalige Verhältnisse ausreichend großes Gerätehaus vorhanden.
Zur Ausbildung der Kameraden des Steigerzuges wurde im Gründungsjahr ein Steigerturm vor der Scheune im Grundstück erbaut.
Im Jahr 1921 fasste der Gemeindevorstand den Beschluss, das Grundstück Dorfstraße 9 als Stützpunkt für die Feuerwehr auszubauen. Dieser ehemalige Gutshof muss 1852 erbaut worden sein, wie ein Treppenschlussstein im Seitengebäude ausweist, der erhalten wurde und heute noch zu sehen ist.
Die Scheune des Gutshofes wurde um- und ausgebaut. Es entstand ein Gerätehaus mit vier Stellflächen (die beiden mittleren Stellflächen waren größer als die äußeren) und im Dachgeschoss zwei Wohnungen für Feuerwehrangehörige. Das Gerätehaus wurde mit einem großen Ofen beheizt, welcher in einem abgeteilten Frühstücksraum der Gemeindearbeiter stand.
Der Steigerturm musste abgebaut und im Gelände hinter der Scheune wieder aufgebaut werden.
Somit war die Grundlage für eine künftige Erweiterung der Ausrüstung der Feuerwehr geschaffen.
Das Gerätehaus wurde am 1. März 1922 übernommen.
Altes Gerätehaus
1940 wurde der Ofen durch eine Warmwasserheizung ersetzt, welche bis zuletzt ihre Funktion erfüllte.
Nach Freiwerden einer kleinen Zweiraumwohnung im Erdgeschoss des Seitengebäudes wurde diese 1981 von der Wehr übernommen und als Tagungs- und Kulturobjekt mit Küche ausgebaut und eingerichtet.
Zu einer weiteren Verbesserung der Dienstbedingungen kam es, als Anfang 1989 zwei weitere Räume im Erdgeschoss des Seitengebäudes übernommen werden konnten. Sie wurden als Bereitschafts- und Übernachtungsraum ausgebaut und eingerichtet. Im November 1989 erfolgte nochmals ein neuer Farbanstrich für die Holztore des Gerätehauses.
Die bestehende Sirenensteuerleitung vom Gerätehaus zum Rathaus wurde im September 1991 demontiert, da aufgrund der eingeführten Funkalarmierung diese nicht mehr benötigt wurde.
Nach Auszug der letzten beiden Mieter Ende 1996 aus dem Seitengebäude wurde dieses komplett von der Feuerwehr genutzt.
Die Entstehung des Neubaues
Bei der Ausarbeitung des Planungsentwurfes wurde von folgendem ausgegangen:
Neubau eines Feuerwehrhauses mit 4 Stellplätzen und einem Obergeschoss, Sanierung und Modernisierung des alten Gerätehauses und des Seitengebäudes.
Der Flächenbedarf wurde entsprechend der Vorgabe für die Freiwillige Feuerwehr Dresden- Niedersedlitz mit vier Stellflächen und dem sich daraus ergebenden Personalbedarf einschließlich Reserve von 40 Personen sowie 35 Kräften der Jugendfeuerwehr ermittelt.
Die Feuerwehr der Landeshauptstadt Dresden erteilte mit Schreiben vom 23. Oktober 1995 dem Hochbauamt den Auftrag zur Planungsleistung bis zur Genehmigungsplanung für ein Neubaugebäude und die Rekonstruktion der zwei Altbauten.
Die zwei Altbauten werden im weiteren Altbau I - altes Gerätehaus - und Altbau II - Seitengebäude - genannt.
Die Planungskosten sollten sich hierbei auf maximal 300 TDM (153.387,56 €) belaufen.
Bereits am 21. Februar 1997 wurde mit dem Abriss des Schuppenkomplexes auf der Dorfstraße 9 begonnen.
Mit Datum vom 28. Mai 1997 wurde ein Antrag zur Förderung der gesamten Baumaßnahme beim Regierungspräsidium Dresden eingereicht.
Von den als Gesamtkosten veranschlagten 6.770 TDM (3.461.446,04 €) wurden als zuwendungsfähige Kosten 1.597 TDM (816.533,13 €) anerkannt, was bei einer Förderung von rund 50 % eine Fördersumme von 789,5 TDM (403.664,94 €) ergab.
Die Baumaßnahme begann am 3. November 1997 mit dem Erdaushub ohne einen offiziellen ersten Spatenstich.
Die feierliche Grundsteinlegung des Neubaues fand noch im Jahre 1997 und zwar am 19. Dezember statt.
Nach gutem Voranschreiten der Baumaßnahme, auch über das Winterhalbjahr, konnte bereits am 27. März 1998 das Richtfest gefeiert werden.
In den folgenden Monaten nahm der Neubau immer mehr Gestalt an. Eine Fertigstellung zum Ende des Jahres 1998 wurde immer wahrscheinlicher, so dass am 15. Dezember 1998 der Umzug der Fahrzeugtechnik und der persönlichen Ausrüstung der Kameradin und Kameraden erfolgen konnte.
Neubau Feuerwehrhaus
Die offizielle Einweihung des Neubaues fand im darauf folgenden Jahr, am 23. Januar 1999 statt.
Im Neubau befinden sich vier Fahrzeugstellplätze, wobei ein Stellplatz als Waschhalle gleichzeitig genutzt wird, die Bedienzentrale, eine Sanitätsraum, der Sanitärtrakt mit Toiletten und Duschen, der Hausanschlussraum, der Heizungsraum und ein Wehrleiterzimmer kombiniert mit dem Traditionskabinett.
Rekonstruktion des alten Gerätehauses und des Seitengebäudes
Aufgrund der maroden Bausubstanz der ehemaligen Scheune aus dem Jahr 1852 blieb von den Außenmauern nicht allzu viel stehen.
Der sich unter einer Fahrzeughalle des alten Gerätehauses befindliche Keller konnte aufgrund der bestehenden Statik nicht erhalten werden und musste leider verfüllt werden.
Die Übergabe zur Nutzung des gesamten Gebäudes erfolgte noch vor Weihnachten, am 22. Dezember 1999.
Fertiggestellter Altbau I
In diesem Gebäude befindet sich der Schulungs- und Aufenthaltsraum, eine Teeküche, Toiletten, eine Werkstatt, ein Schlauch- und Gerätelager, verschiedene andere Lager, unter anderen das Bekleidungslager für die Jugendfeuerwehren der Landeshauptstadt Dresden, und eine Garage für den Einsatzleitwagen (ELW) des Zugführers des Katastrophenschutz Löschzugeszuges Retten - Beleuchten (LZR-Bl.).
Als vorletzter Abschnitt begann die Rekonstruktion des ebenfalls aus dem Jahr 1852 stammenden Altbaus II (Seitengebäude).
Bei den Abrissarbeiten zeigte sich auch hier die marode Bausubstanz. Nach dem der Putz entfernt war, wurde ersichtlich, dass die Wände im Obergeschoss in Sparbauweise errichtet und im Erdgeschoss zum größten Teil aus Sandstein mit Lehm verarbeitet waren.
Nach dem guten Fortschritt der Baumaßnahmen wurde im Rahmen des jährlichen Sommerfestes am 24. Juni 2000 das Richtfest gefeiert.
Die Nutzungsübergabe des Gebäudes an die Jugendfeuerwehr erfolgte im Januar 2001. Danach zog die Jugendfeuerwehr aus dem provisorischen Schulungsraum des Neubaues (zukünftiges Traditionskabinett) in das Obergeschoss des Seitengebäudes.
Fertiggestelltes Seitengebäude (Altbau II)
In diesem Gebäude befinden sich außer dem Umkleideraum und Schulungsraum sowie der sanitären Anlagen für die Jugendfeuerwehr noch ein Bereitschaftsraum sowie jeweils ein Abstellraum und ein gemeinsamer Trockenraum für die beiden Mieter in der Feuerwehr.
Die Kosten der gesamten Baumaßnahme, Neubau und Rekonstruktion der Altbauten sowie die Gestaltung der Außenanlagen belaufen sich auf insgesamt 5,5 Mill. DM (2.812.105,35 €).
Mit dem Abschluss der Baumaßnahmen haben sich die Arbeitsbedingungen für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Dresden - Niedersedlitz deutlich verbessert, so dass jetzt optimale Bedingungen für eine ordnungsgemäße Dienstdurchführung und die Absolvierung notwendiger Einsätze zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Dresden und insbesondere von Niedersedlitz bestehen.